Um ihren Wortschatz (Lexikon) aufzubauen, müssen Kinder über viele grundlegende Fähigkeiten verfügen (Hören, Sehen, Gedächtnis). Dann braucht es viel sprachlichen Input im Alltag. Am besten lernen Kinder in zwischenmenschlichen Situationen mit ihren Mitmenschen (Geschichten vorlesen, Fragen stellen und beantworten etc.). Personen, Tiere, Handlungen usw. müssen also immer wieder benannt werden, sodass das Kind die Wortform („Hund“) abspeichern und mit der Bedeutung (Tier, kann bellen, hat vier Beine…) verbinden kann.
Es können verschiedene Probleme bei der Wortschatzentwicklung auftreten (lexikalische Störungen):
Quantitative lexikalische Störung
Es wird kein Wissen über die Wortform oder die Wortbedeutung aufgebaut und/oder die Informationen werden nicht miteinander verknüpft. Das Wortverstehen und die Wortproduktion sind unterschiedlich gut.
Qualitative lexikalische Störung
Es gibt keine oder zu wenige Bedeutungsmerkmale zu einem Wort, die Wortform wird nicht sicher genug abgespeichert oder die Verknüpfungen zwischen Bedeutung und Wortform sind ungenügend. Das Kind versteht viel und kennt viele Sachen, hat aber Schwierigkeiten die Dinge richtig zu benennen.
Wortabruf-/Wortfindungsstörung
Die Wortformen sind nicht sicher abgespeichert oder es gibt zu wenige Informationen dazu. Das Wortverstehen ist deutlich besser als die Wortproduktion. Die Benennleistung variiert in Geschwindigkeit und Genauigkeit. Kinder nutzen ähnlich klingende und/oder ähnlich bedeutende Wörter, bauen Pausen und Füllwörter ein oder nutzen Gesten und Umschreibungen für das, was sie sagen wollen.