Eine grammatische Störung liegt vor, wenn ein Kind über nicht ausreichende grammatische Fähigkeiten verfügt. Diese Störung wird als (kompensierter) Dysgrammatismus bezeichnet.
Die Grammatik der Kinder ist auffällig.
Im (Vor-)Schulalter greifen Kinder mit einer grammatischen Störung immer auf die gleichen, sicheren Satzstrukturen zurück, sodass die fehlenden Fähigkeiten auf den ersten Blick nicht auffallen. Ab dem Schulalter beeinträchtigen diese fehlenden Fähigkeiten im Verstehen und auch in der Produktion variabler Sätze, dann aber den Schriftspracherwerb.
In der Therapie wird, z.B. die Bildung vollständiger und korrekter Sätze erarbeitet. Darauf aufbauend werden unterschiedliche Satzarten (z.B. Aussagesätze, Fragesätze, Nebensätze) aber auch die Subjekt-Verb-Kongruenz (z.B. ich gehe) erarbeitet.
Darüber hinaus wird an der Formveränderung von Nomen gearbeitet (z.B. Pluralformen).
Quelle: AWMF, S3-Leitlinie Therapie von Sprachentwicklungsstörungen, Version 1.0, 21.11.2022, verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/049-015l_S3_Therapie_von_Sprachentwicklungsst%C3%B6rungen_Text_2022-12.pdf (Zugriff am 17.07.2023)