Bei dem Selektiven Mutismus handelt es sich um eine relativ seltene psychische (Angst-)Störung, bei der Kinder (häufiger Mädchen) unter bestimmten Bedingungen nicht sprechen können, in anderen Situationen aber altersgerecht sprechend kommunizieren. Beispielsweise verhält sich ein mutistisch schweigendes Kind Zuhause altersgerecht, frei und ohne Angst, wobei es im Kindergarten nicht in der Lage ist, mit den Erziehenden oder anderen Kindern zu sprechen oder in Kontakt zu treten.
Das Kind steigt aufgrund von Angst und Überforderung sprachlich und häufig auch kommunikativ aus der sozialen Situation aus, erstarrt (sog. Freezing) und ist manchmal sogar weder zu einer sprachlichen Äußerung noch einer körperlichen Reaktion fähig.
Wichtig zu verstehen ist, dass die Kinder kommunizieren wollen, es aber in bestimmten Situationen nicht können. Schweigen ist keine freiwillige Entscheidung oder Trotz.
Ein schweigendes Kind möchte mit anderen sprechen können.
Es handelt sich dabei um ein multikausales Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren (Schwenck & Schartl, 2024). Meistens lässt sich nicht abschließend klären, warum ein Kind angefangen hat, zu schweigen. Es gibt aber Faktoren, die ein Schweigen bei Kindern begünstigen oder aufrechterhalten können. Darunter fallen:
Anhaltendes Schweigen in umschriebenen Situationen bei der grundlegend ausgeprägten Fähigkeit, in anderen Situationen sprechen zu können. Beispielsweise schweigt ein Kind konsequent in der Schule, Zuhause spricht es aber.
Weitere mögliche Symptome: Die Kinder...