Nach dem deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (2016) zeichnet sich eine Dyskalkulie durch Defizite in den Grundrechenarten aus. Dahinter verbirgt sich aber ein komplexes Störungsbild, welches deutlich umfangreicher ist. Das individuelle Profil einer Dyskalkulie umfasst Schwierigkeiten in neurokognitiven Grundlagen und Probleme in mathematischen Grundfertigkeiten. Dazu zählen unter anderem räumlich-visuelle Fähigkeiten, die Funktionalität des Arbeitsgedächtnisses oder der Exekutivfunktionen.
Kinder mit einer diagnostizierten Dyskalkulie haben also Probleme beim
Andere Faktoren, die das Rechnen-Lernen beeinflussen können
Schwierigkeiten beim Erwerb von mathematischen Kompetenzen fallen meist erst im schulischen Unterricht auf. Dabei zeigen viele Kinder bereits vor der Schule Auffälligkeiten beim automatischen Erkennen von Würfelzahlen, dem schnellen Erfassen von kleinen Mengen bis fünf oder Auffälligkeiten beim Zählen. Diese Grundlagen sind für den Matheunterricht in der Schule essentiell und eine frühe Unterstützung der Kinder kann größeres Leid im Schulverlauf mildern. Denn auf den Grundlagen des Mengen-, Zahlen- und Rechenverständnisses bauen spätere, kompliziertere Rechenoperationen wie die Multiplikation, Bruchrechnung oder Division auf.
Außerdem kommt es auf die allgemeinen Lernfähigkeiten an. Darunter fallen das Wissen über unterschiedliche Lernstrategien und deren Anwendung, die individuelle Gedächtnisfunktion, das Vorstellungsvermögen, der bevorzugte Sinneskanal, die Verarbeitungstiefe und vieles mehr. Allen voran steht die Lernmotivation. Eine Lerntherapie beinhaltet all diese Einflussfaktoren und sie finden im persönlichen Therapieplan Beachtung.